Wintersport
Da man als „Vollblut Schrauber“ immer was zum „Basteln“ braucht und mein damaliges Umfeld zu 100% aus „Vollgas Spezies“ bestand, war an eine Winterpause nicht im geringsten zu denken.
Die Idee zu einer „Wintersportart mit Benzin und PS“ war ebenso genial wie einfach. Es wurden lediglich 1 Motor, 2 Wagemutige und 3 Reifen benötigt um diesen Spaß ausüben zu können. Eis und Schnee gab es damals noch genug. Tollkühne „Piloten“ waren auch vorhanden, musste also nur noch ein fahrbarer Untersatz geschaffen werden.
Die Geometrie von einem Straßenrenngespann abgekupfert, ein geschweißter Stahlrahmen mit allerlei technischen Raffinessen, ein getunter Motor (min. 1000 ccm / 160 PS) und 3 Autoreifen mit jeweils langen (12 mm) und kurzen (6 mm) Spikes waren Grundvoraussetzung zum erfolgreichen Skijöring Gespann.
Diese Gefährte waren kompletter Eigenbau und wurden nur aus selbst gefertigten Teilen zusammengestellt. Diverse Teile wie Motor, Reifen und Vergaser wurden über den Fachhandel bezogen. In den Monaten September bis März war man mit dem Aufbau, Umbau, Erneuerung und Einsatz der „Gespanne“ beschäftigt.
Gefahren wurde auf extra dafür präparierten Strecken bzw. zugefrorenen Seen in Deutschland oder Österreich. Ein Team bestand meistens aus 2 oder 3 Fahrern und einem Beifahrer zur Stabilisierung des Gespannes im Kurvenbereich. Wer schon mal ein Motorrad mit 160 PS und mehr bewegt hat und nun das ganze noch auf Eis mit 3 Rädern und Spikes durchführt, der weis wie groß der Kraftaufwand des Piloten bzw. Beifahrers ist, um das Gefährt auf Kurs zu halten.
Es soll an dieser Stelle aber nicht verschwiegen werden, dass so ein „Wochenendeinsatz“ nicht ganz „Trocken“ ablief, denn der eine oder andere Starter hatte schon mal extra „Super Bleifrei“ getankt um Unfallgedanken oder Verletzungen die durch „Spikes“ entstehen können in den Hintergrund zu rücken.