Zweiräder
So weit ich mich erinnern kann schraubte ich schon in der Kindheit an meinem Roller, verschiedenen Fahrrädern, Seifenkisten und ähnlichen fahrbaren Untersätzen bis dann 1979, im Alter von 15 Jahren, meine erste wirkliche Herausforderung in Form eines „Hercules Prima 5“ Mofas zur Verfügung stand. Da zur damaligen Zeit im Freundeskreis dieses Modell populär gewesen ist wurden hier recht umfangreiche Tuningmaßnamen auf Grund der unterschiedlichen Meinungen durchgeführt. Der örtliche Fahrradhändler machte dadurch wahrscheinlich das Geschäft seines Lebens, denn wie das bei richtigen Tunern der Fall ist, musste auch ich erst diverse Teile auf ihren Aufbau hin untersuchen bzw. zerstören, um dann am neuen Teil die gewünschte Maßnahme durchführen zu können. Das Resultat war dann sehr, sehr schnelle Mofas und ebenso schnell wurde dann auch die Ortspolizei auf uns aufmerksam und machte uns das Leben schwer.
Der logische Schluss aus diesem Umstand war, es musste was her, was schneller war, aber auch zulässig. Da man bereits Erfahrung mit Hercules Fahrzeugen gesammelt hatte war das nächste Tuningobjekt ein „Hercules K 50 RL“ Kleinkraftrad, das auch den Wünschen entsprechend umgebaut wurde. Optisch erfolgte dies durch eine Vollverkleidung, Einmannhöcker, zurückverlegte Fußrasten einschließlich Zylinderkopf- und Auspufftuning.
So richtig in die Vollen ging es erst 1983 mit meinem ersten Motorrad, einer „Honda CB 500 Four“. Dieses Projekt wurde zum ersten Mal komplett zerlegt, umgebaut und optimiert. Hier zahlte ich auch mein höchstes Lehrgeld in Form eines gebrauchten Motors einer 550 Four, denn der alte hat auf Grund falscher Tuningmaßnahmen sein Leben ausgehaucht.
Da man sich der Zeit und Technik anpassen muss, wurde im Jahre 1990 eine „Kawasaki ZXR 750“ angeschafft. Diese wurde wie alle Vorgänger ebenfalls komplett zerlegt, verändert und je nach Einsatzzweck (Straße oder Rennstrecke) wurde das Motorrad entsprechend den Anforderungen dann umgebaut. Durch einen Unfall 1992 wurde dieses Bike restlos zerstört und war nur noch bis auf wenige Teile „Schrott“.
Nach dem letzten technischen und finanziellen Alptraum wurden erstmals „kleiner Brötchen gebacken“ und als Untersatz diente ab 1993 eine „Kawasaki KLX 650“ Enduro, die auch optisch und technisch in Form von Auspuff und Motortuning bearbeitet wurde. Auf Dauer war das aber nicht die richtige Lösung, denn die Geschwindigkeit, der Fahrbahnuntergrund und die Schräglage entsprachen nicht ganz meinen Vorstellungen.
Ein neues Tuningobjekt war Anfang 1995 wiederum schnell gefunden. Ein Bekannter verkaufte seine „Suzuki GSXR 1100“ und das bedeutete für mich eine spezielle Herausforderung zumal es das Bike mit der größten, serienmäßigen Motor- und Hubraumleistung war das ich je zuvor gefahren habe und zum anderen stand in naher Zukunft der lang ersehnte Umbau zum „Naked Bike“ an.