Unfallschaden
Hätte ich damals auf meine Kumpels gehört und wäre mit zum Baden gefahren, dann könnte ich mir diesen Text hier sparen. Aber nein, mir war nicht nach Wasser sondern nach „Straße“ und so nahmen die Dinge ihren Lauf.
Vom letzten Grillabend noch etwas Kopfweh, dennoch mit klaren Kopf begab ich mich auf Tour und nach kurzer Fahrzeit durch das Werdenfelser Land entdeckte ich 3 Kurven voraus eine „Werksbayrische“ in flotter Fahrweise. Es wurde überlegt wie und wo der Vordermann zu überholen sei und kurz vor der passenden Stelle machte mir die Natur einen Strich durch die Rechnung.
Durch die Regenfälle der letzten Tage ergoß sich in der ausgesuchten Linkskurve ein kleiner Wasserlauf quer über die hängende Straße. Um einen sofortigen Sturz zu vermeiden war ich gezwungen auf den rechten Grünstreifen auszuweichen. Soweit so gut dachte ich mir noch und wollte die Karre ausrollen lassen aber erneut wurde die Richtung geändert und diesmal ging es nach oben.
Wie durch ein Katapult in die Höhe geschossen kann ich mich noch heute daran erinnern, dass ich den blauen Himmel, die grüne Wiese, die Straße und das Motorrad im bunten Mix vor meinen Augen hatte. Der einzige Gedanke war, dass der Aufschlag gleich sehr heftig sein wird, ich bis auf weiteres nicht zur Arbeit brauche und morgen wohl einige Schmerzen haben werde. Von einem „kontrollierten“ Flug konnte keine Rede sein und irgendwie landete ich dann in Rückenlage auf dem Grünstreifen und schleuderte auf die Straße zurück, wo ich nur noch das Bremsen der Autos und den Einschlag des Motorrades irgendwo hinter mir wahrgenommen habe.
Wohl von einem unbeschreiblichen Lebenswillen angetrieben, mit 6 gebrochenen Rückenwirbeln, unzähligen Prellungen und einer Lungenquetschung versehen raffte ich mich noch einmal auf um schleunigst den Gefahrenbereich Straße zu verlassen. Am Grünstreifen angelangt war das erste was ich wahrgenommen habe der Notarzt, der den Hubschrauber abbestellte und mir eine 27.-DM günstige Einzelfahrt in das Kreiskrankenhaus Schongau buchte. Dort durfte ich dann den „Luxus“ eines 6 wöchigen Bettaufenthaltes mit anschließender Reha und Wiedereingliederung ins Leben genießen.
Kurz und gut gesagt
wieder einmal richtig Schwein gehabt !